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Das globale kulinarische Schaffen von Chef Roze Traore

7 Min. Lesezeit

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Internationale kulinarische Erfahrung vereint mit seiner Liebe für Entdeckungen: Chef Roze Traore kreiert „essbare“ Kunst, die er uns mit einem von der kalifornischen Küche inspirierten Gericht schmackhaft macht.

Essen wird aufgrund seines flüchtigen Charakters oft zwar nicht als Kunst wahrgenommen, aber die Art und Weise, wie Chef Roze Traore seine Gerichte zubereitet, lässt ihn Künstlern in nichts nachstehen. Chef Roze schärfte seine Messer erstmals an der renommierten französischen Kochakademie Le Cordon Bleu. Anschließend heuerte er für einige Zeit im New Yorker Michelin-Sterne-Restaurant The NoMad an, wo er unter Chefkoch Daniel Humm als Chef Tournant bzw. Chefkoch mit universellem Einsatzbereich tätig war – eine Rolle, die ihm abverlangte, in sämtlichen kulinarischen Bereichen der Küche zu glänzen. Seither legt Chef Roze die Schürze als Privatkoch für exklusive Kunden aus der Modebranche um. Und wenn er mal nicht am Herd steht, reist er durch die Welt, um sein Handwerk durch neue Inspirationen und Erfahrungen zu verfeinern.

Der international renommierte Spitzenkoch Chef Roze Traore auf dem Weg zur Küche, begleitet von seiner Shiller.

Chef Roze lässt den immensen Einfluss, den das Reisen auf seine Karriere als Koch hat, durchblicken: „Natürlich kann man sich als Koch auf die Küche seiner Heimatstadt oder das kulinarische Erbe der Familie berufen, aber für mich ist das Reisen die Hauptinspirationsquelle meines kulinarischen Schaffens. Es ist das, was mich antreibt, weiterentwickelt und nach Perfektion streben lässt.“ Egal, wo er sich gerade auf der Welt befindet, Chef Roze hat immer und überall sein Notizbuch zur Hand, in dem er wissbegierig seine Beobachtungen festhält, um sich die Küche der Einheimischen anzueignen und deren Ideen in seine eigene Kochkunst einfließen zu lassen.
Auf seinen Reisen stößt Chef Roze regelmäßig auf exotische Zutaten und ergründet neue Wege, einzigartige Aromen zu köstlichen Gerichten zu kombinieren. „Gewisse Kräuter und Gewürze wie Curry oder Kreuzkümmel sind in indischen oder mexikanischen Gerichten keine Seltenheit, ich hingegen finde es vor allem interessant, wenn sie in einem unerwarteten Gericht auftauchen“, fährt Chef Roze fort. „Letztlich geht es mir nicht darum, das Rad neu zu erfinden, sondern mein Handwerk zu perfektionieren, indem ich Gewürze und Zutaten praktisch und zielgerichtet einsetze.“
Das Wort Handwerk verdient an dieser Stelle besondere Beachtung und hat für Chef Roze eine kraftvolle Bedeutung: „Jene Jahre, die ich damit verbracht habe, die verschiedenen Möglichkeiten des Schneidens, Würfelns und Pürierens zu perfektionieren, sind für mich die Definition von Handwerkskunst schlechthin. Aufgrund meiner Leidenschaft, Gerichte auf kunstvolle bzw. ästhetisch ansprechende Art und Weise anzurichten, ist Handwerkskunst ein zentrales Element dafür, wie ich mich als Koch darstelle.“
Im Trubel der Küche läuft Chef Roze zu Höchstleistungen auf. Auch wenn sie ein äußerst stressiger Ort sein kann, empfindet er sie dennoch als „friedlich, kathartisch und inspirierend.” In Momenten, in denen es in der Küche vor Bestellungen nur so wimmelt, besinnt sich Chef Roze auf seine während der morgendlichen Ruhe behutsam getroffenen Vorbereitungen, die ihn mit Bravour und Konzentration durch den Abend bringen. „Letztlich ist die Küche der Ort, der mich glücklich macht und wo ich am besten arbeite“, erklärt er. „Ich bin dankbar, eine solche Umgebung mein Reich nennen zu dürfen.“

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Heute auf der Karte: Chef Roze bereitet sein von der kalifornischen Küche inspiriertes Salatgericht Baby-Gem zu.

Während seiner Lehrjahre an der Le Cordon Bleu-Akademie, im The NoMad sowie in der Restaurantbranche im Allgemeinen hat Chef Roze wichtige Erfahrungen gesammelt, die als Grundlage seiner weiteren Karriere dienten. „Es ist immer am einfachsten, nirgends anecken zu wollen und mit dem Strom zu schwimmen.“ Dies hätten sämtliche Küchenszenarien offenbart. Chef Roze hat jedoch von Anfang an besonderen Wert darauf gelegt, bei seiner Kochkunst Individualität und Authentizität walten zu lassen. Insgesamt habe seine Zeit bei Michelin-Sterne-Restaurants wie The NoMad und Eleven Madison Park natürlich enorm zur Verfeinerung seines Handwerks beigetragen, erzählt er. „Sie hat mich zu dem Profi werden lassen, der ich heute bin.” In der Tat haben jene Erfahrungen Chef Roze den Weg geebnet, seiner eigenen Leidenschaft als Privatkoch nachzugehen.
Viele Leute fragen sich, warum Privat-Diners so kostspielig sind, ohne sich dabei die vielen Tage und Stunden vor Augen zu führen, die die Vorbereitungen solch maßgeschneiderter Events mit sich bringen. Chef Roze beschreibt sich als Perfektionist: „Ich verbringe Stunden damit, das perfekte Menü zusammenzustellen, für das ideale Ambiente zu sorgen und alles bis ins kleinste Detail zu planen. Letztlich dreht sich das Event um meinen Kunden und ich möchte sicherstellen, dass er ein kulinarisches Erlebnis der Extraklasse geboten bekommt.“ Das Zusammenstellen eines maßgeschneiderten Privat-Diners ist eine Herzensangelegenheit – eine, die viel Erfindungsgabe erfordert.

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Chef Roze kocht nach der Farm-to-Table-Philosophie: Alle heutigen Zutaten stammen von lokalen Zulieferern.

A timeless and serene space

Auf der Suche nach Möglichkeiten, einzigartige Geschmacksrichtungen in einem neuen Gericht zu kombinieren, strebt Chefkoch Rōze danach, in der Küche sein eigenes Individuum zu sein.

The wood throughout the interior

Er hat Jahre damit verbracht, verschiedene Arten des Schneidens, Würfelns und Pürierens zu üben und hat sein Handwerk perfektioniert.

 

 

Zweierlei Baby-Gem-Salat
(für 4 Personen)

Zutaten:

1 Esslöffel Honig
4 Zitronen
3 Grapefruits
1 Teelöffel Salz
1 Apfel
2 Esslöffel Mirin (jap. Reiswein)
1 Tasse extra-natives Olivenöl
3 Baby-Gem-Salatköpfe
Frischer Dill
150 g Burrata-Käse
2 Tassen Weißwein
1 Zwiebel
450 g ungekochte Krabbenbeine
1 Knoblauchzehe
2 Esslöffel Butter

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Chef Roze dekoriert seine Gerichte auf kunstvolle und ästhetisch ansprechende Art und Weise.

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Sein fertiges Gericht unterstreicht die Bedeutung frischer Zutaten, die in jeder Küche zusammengestellt werden können.

Schritt 1 | Burrata-Crème

Den Burrata-Käse zusammen mit 2 Esslöffeln extra-nativem Olivenöl und einer Handvoll grob gehacktem Dill in einen Mixer geben. Solange mixen, bis eine vollständige Emulsion entsteht und diese mit Salz abschmecken.

Schritt 2 | Grapefruit-Vinaigrette

2 ganze Grapefruits in einzelne keilförmige Segmente filetieren. 2 Zitronen und 1 Grapefruit in einer Schüssel auspressen. Dem Saft Honig, Mirin und ½ Tasse Olivenöl unterrühren. Mit etwas Salz bestreuen und solange weiterrühren, bis alles gut vermischt ist.

Schritt 3 | Geschmorter Baby-Gem-Salat

2 Baby-Gem-Salatköpfe in Hälften schneiden. Eine Pfanne auf mittlerer Stufe erhitzen. 1 Esslöffel Olivenöl hinzugeben und gleichmäßig auf dem Pfannenboden verteilen. Den Baby-Gem-Salat auf der Schnittfläche in die Pfanne geben und anrösten. Mit Salz abschmecken und vom Herd nehmen. Den Salat anschließend in Viertel schneiden.

Schritt 4 | Krabbenbeine

Einen großen Topf mit Wasser füllen und erhitzen. ½ Tasse Salz, Weißwein und den ausgepressten Saft von zwei halbierten Zitronen hinzufügen und alles zum Kochen bringen.
Die Krabbenbeine hinzugeben, 5 Minuten lang garen lassen und anschließend in einem Eisbad abschrecken. Die Krabbenbeine herausnehmen, mit einer Schere längs aufschneiden und das Fleisch behutsam heraustrennen. Nachdem das gesamte Fleisch ausgelöst wurde, eine kleine Pfanne auf mittlerer Stufe erhitzen und ½ Tasse Weißwein und eine Knoblauchzehe hinzufügen. Das Ganze für 2 Minuten köcheln lassen und anschließend 1 Esslöffel Butter hinzugeben. Weitere 3 Minuten köcheln lassen und danach das
Krabbenfleisch hinzufügen. Nach einer Weile dickt die Sauce ein und es entsteht eine Butterglasur!
Hiermit das Gericht garnieren.
1 frischen Baby-Gem-Salatkopf separat in Viertel schneiden und in einer Rührschüssel mit der Grapefruit-Vinaigrette anmachen.

Schritt 5 | Garnitur

Einen frischen Apfel in hauchdünne Apfelspalten schneiden.

Schritt 6 | Anrichten

Die Burrata-Crème auf dem Tellerboden verstreichen. Den gerösteten und frischen Salat auf der Burrata-Crème anrichten und das Ganze kunstvoll mit Apfelspalten, Grapefruitfilets und Krabbenfleisch garnieren. Die Beilage so garnieren, dass die Lücken zwischen dem Salat gefüllt werden.

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Chef Roze trägt die The Row Brownstone 2, während er seine Mahlzeit genießt.

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TEXT: David Graver

VIDEO: Joseph Mitchell

Fotos: Justin Chung

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